Wiedersehen in München

Gruppenbild der Teilnehmenden des Deutschen Olympischen Jugendlagers
 © DOJL/Kai Peters

Nachbereitungstreffen der Deutschen Olympischen Jugendlager Tokio 2020 und Peking 2022

Drei Monate nach dem Ende der Olympischen Winterspiele trafen sich die Teilnehmer*innen der Deutschen Olympischen Jugendlager (DOJL) Tokio 2020 und Peking 2022 in München. Gemeinsam mit den Leitungsteams blickten 48 Teilnehmer*innen auf die gemeinsame Zeit in Frankfurt (DOJL Tokio) bzw. Bischofsgrün (DOJL Peking) zurück, trafen Dajana Eitberger, Silbermedaillengewinnerin im Rennrodeln von PyeongChang 2018, und erfuhren von ehemaligen Jugendlager-Teilnehmer*innen, wie sie ihr neu gewonnenes Netzwerk zukünftig nutzen können.

DOJL Tokio-Teilnehmerin erfolgreich bei den Paralympics in Peking

Das Nachbereitungstreffen begann für alle Teilnehmer*innen direkt mit einem Highlight: Johanna Recktenwald, Teilnehmerin des DOJL Tokio, qualifizierte sich im Winter erstmals für die Paralympics (Para Ski nordisch) und berichtete den anderen DOJL Teilnehmer*innen von ihrer Zeit vor Ort in Peking. Als noch junge Athletin erreichte sie zweimal den vierten Platz und ging auch auf die Umstände vor Ort ein, die insbesondere von der Coronapandemie und dem Krieg in der Ukraine geprägt waren. Außerdem nutzte sie die Gelegenheit, den anderen Teilnehmer*innen ihre Sportart und dabei besonders das Schießen mit einer Sehbehinderung näher zu bringen.

Von 1972 über 2022 bis 2072

Nachdem beide Jugendlager pandemiebedingt in Deutschland stattgefunden hatten, stand für das Leitungsteam fest, dass der Ort für das Nachbereitungstreffen ein olympischer sein musste. Mit der Wahl Münchens und dem Besuch des Olympiaparks am Samstag stand das Wochenende ganz im Zeichen der Olympischen Spiele von 1972.

Im Olympiastadion trafen die Teilnehmer*innen die Geschäftsführerin des Olympiaparks, Marion Schöne. Neben einem Überblick über die Sportstätten des Olympiaparks erhielten die Jugendlichen vielfältige Informationen zu den Olympischen Spielen 1972. Einen weiteren Schwerpunkt bildete das Thema Nachhaltigkeit im Rahmen der anstehenden European Championships 2022, die im August in neun Sportarten in München stattfinden werden. Marion Schöne stellte die „Count & Last-Initiativen“ und die Nachhaltigkeitsstrategie der European Championships vor und betonte dabei: „Uns ist es sehr wichtig, bei der Ausrichtung der European Championships ein nachhaltiges Erbe zu hinterlassen und darüber ein Zeichen zu setzen.“ Darüber hinaus lud sie die Teilnehmer*innen ein, aus rund 180 Metern Höhe einen Blick vom Olympiaturm über das beeindruckende olympische Areal und die Stadt München zu werfen.

Im Anschluss bekamen die Teilnehmer*innen aus erster Hand von der DOA-Vorsitzenden Gudrun Doll-Tepper über das studentische Jugendlager der Olympischen Spiele 1972 vermittelt, an dem sie als Betreuerin der britischen Delegation teilnahm. Mit im Gepäck hatte sie dabei Dackel Waldi, das berühmte Maskottchen der damaligen Olympischen Spiele. Doll-Tepper berichtete daneben über ihre verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten sowie ihre Aufgaben in internationalen Sportgremien und forderte die Jugendlichen auf, einen Moment innezuhalten und sich vorzustellen, wo sie sich selbst im Jahr 2072 sehen würden.

Auch der nächste Programmpunkt widmete sich der Zukunft. Mit Ilona Gerling und Volker Stürzer trafen sich zwei der 180 ausgewählten deutschen Teilnehmer*innen des internationalen Olympischen Jugendlagers der Deutschen Sportjugend (dsj) 1972 erstmals nach 50 Jahren wieder. Sie mussten sich damals in einem Wettbewerb bestehend aus Sport- und Bildungsaufgaben unter 6.000 Bewerber*innen für die Teilnahme qualifizieren. Beide teilten ihre Erlebnisse mit den Jugendlichen und gaben ihnen vor allem wertvolle Tipps für ihren weiteren Weg. Dabei sorgten sie ebenfalls für Gänsehautmomente, als sie über den Austausch 1972 mit den internationalen Teilnehmer*innen des Jugendlagers und ihr dadurch neu gewonnenes Selbstbewusstsein berichteten. „Fehler sind da, um aus ihnen zu lernen. Nehmt die Bälle an, die euch auf eurem weiteren Weg zugespielt werden und macht etwas Tolles daraus“, motivierte Gerling die Jugendlichen.

Zum Abschluss des Tages stand eine Tour über das spektakuläre 75.000 m² große Zeltdach des Münchener Olympiastadions auf dem Programm. Neben dem einmaligen Ausblick erfuhren die Jugendlichen mehr über die Geschichte und Architektur des besonderen Stadions.

Engagementformate im Sport als wichtige Angebote

Am Sonntag stellten die Ausrichter des Jugendlagers, die Deutsche Sportjugend (dsj) und Deutsche Olympische Akademie (DOA) zunächst ihre Engagementformate vor. Ob als Mitglied eines Juniorteams, bei einem Bundesfreiwilligendienst, Freiwilligem Sozialen Jahr oder als Volunteer beim Olympic Day, die Jugendlichen bekamen Einblicke in die vielfältige Arbeit von dsj und DOA und erfuhren, wie sie sich in Zukunft weiter im Sport engagieren können.

Das anschließende Barcamp, ein Austausch zu selbstgewählten Inhalten, bot den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, aktuelle Themen rund um den Sport noch einmal intensiv zu diskutieren. Unter anderem tauschten sich die Jugendlichen zur Öffentlichkeitsdarstellung von verschiedenen Sportarten aus, stellten Fragen zum Sportstudium, befassten sich mit der Frage von Prävention von sexualisierter Belästigung und Gewalt im Sport. Aber auch kreative Dinge waren Bestandteil. So versuchten sich die Jugendlichen an selbst gebastelten chinesischen Glücksknoten.

Lernen von Team D-Mitglied Dajana Eitberger

Zum Abschluss besuchte Rennrodlerin Dajana Eitberger, Silbermedaillengewinnerin von Pyeongchang 2018 und Präsidiumsmitglied im Athleten Deutschland e.V., das Nachbereitungstreffen. Sie erzählte von ihrer sportlichen Karriere, über die Vereinbarung von Leistungssport und Familie, Übertraining im Leistungssport und berichtete, wie man die Herausforderungen im Sport am besten bewältigt. Auch beschrieb sie sehr offen die Erfahrung mit ihrer Corona-Erkrankung. Zur Überraschung der Teilnehmer*innen brachte Dajana ihre Silbermedaille aus Pyeongchang mit und reichte sie am Ende durch die Reihen für ganz besondere Erinnerungsfotos.

Mit vielen Eindrücken, einem neuen Netzwerk im Gepäck und dem festen Vorhaben sich wiederzutreffen, reisten die Jugendlichen aus München ab. „Das Nachtreffen war ein voller Erfolg. Die Teilnehmer*innen konnten sich mit vielen aktuellen Themen des Sports auseinandersetzen. Die Zusammenlegung der beiden Jugendlager ermöglichte es den Jugendlichen, ihre Netzwerke weiter auszubauen und voneinander zu lernen. Außerdem konnten sie im Olympiapark München olympisches Flair erleben und wichtige Initiativen zur Nachhaltigkeitsentwicklung kennenlernen,“ resümiert Dr. Gerald Fritz, Direktor der DOA das Wochenende.

  • Auch ein Besuch im Olympischen Dorf von 1972 durfte nicht fehlen.

    Auch ein Besuch im Olympischen Dorf von 1972 durfte nicht fehlen.

  • Austausch mit Marion Schöne zum Olympiapark München und den European Championships 2022.

    Austausch mit Marion Schöne zum Olympiapark München und den European Championships 2022.

  • DOJL-Tokio Teilnehmerin Johanna Recktenwald berichtet von ihrer Teilnahme an den Paralympics Peking 2022.

    DOJL-Tokio Teilnehmerin Johanna Recktenwald berichtet von ihrer Teilnahme an den Paralympics Peking 2022.

  • Besuch des Olympiastadions München.

    Besuch des Olympiastadions München.

  • Die Silbermedaillengewinnerin PyeongChang 2018, Dajana Eitberger, und DOA Vorsitzende Gudrun Doll-Tepper verabschieden die Jugendlichen.

    Die Silbermedaillengewinnerin PyeongChang 2018, Dajana Eitberger, und DOA Vorsitzende Gudrun Doll-Tepper verabschieden die Jugendlichen.

  • Die Jugendlichen bestaunen die Silbermedaille (PyeongChang 2018) von Rodlerin Dajana Eitberger.

    Die Jugendlichen bestaunen die Silbermedaille (PyeongChang 2018) von Rodlerin Dajana Eitberger.

  • Illona Gerling und Volker Stürzer berichten von ihrer Teilnahme am Olympischen Jugendlager 1972.

    Illona Gerling und Volker Stürzer berichten von ihrer Teilnahme am Olympischen Jugendlager 1972.

  • Die DOJL Teilnehmer*innen diskutieren in einem Barcamp über aktuelle Themen des Sports.

    Die DOJL Teilnehmer*innen diskutieren in einem Barcamp über aktuelle Themen des Sports.

  • Gemeinsam besuchen das DOJL Tokio 2020 und DOJL Peking 2022 das Olympiastadion von 1972.

    Gemeinsam besuchen das DOJL Tokio 2020 und DOJL Peking 2022 das Olympiastadion von 1972.

  • Auch ein Besuch im Olympischen Dorf von 1972 durfte nicht fehlen.
  • Austausch mit Marion Schöne zum Olympiapark München und den European Championships 2022.
  • DOJL-Tokio Teilnehmerin Johanna Recktenwald berichtet von ihrer Teilnahme an den Paralympics Peking 2022.
  • Besuch des Olympiastadions München.
  • Die Silbermedaillengewinnerin PyeongChang 2018, Dajana Eitberger, und DOA Vorsitzende Gudrun Doll-Tepper verabschieden die Jugendlichen.
  • Die Jugendlichen bestaunen die Silbermedaille (PyeongChang 2018) von Rodlerin Dajana Eitberger.
  • Illona Gerling und Volker Stürzer berichten von ihrer Teilnahme am Olympischen Jugendlager 1972.
  • Die DOJL Teilnehmer*innen diskutieren in einem Barcamp über aktuelle Themen des Sports.
  • Gemeinsam besuchen das DOJL Tokio 2020 und DOJL Peking 2022 das Olympiastadion von 1972.

Fotos: DOJL/Kai Peters