Prof. Manfred Lämmer für Israel-Engagement geehrt

Prof. Dr. Manfred Lämmer (rechts) mit Laudatorin Dr. Charlotte Knobloch und Ralph Hofmann. © B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e. V., Rafael Herlich.

Der stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Olympischen Akademie (DOA), Prof. Dr. Manfred Lämmer, erhielt am Mittwoch, 21. November von der B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge die Ehrenmedaille in Gold. Mit dieser Auszeichnung ehrte die jüdische Organisation, die sich u.a. für humanitäre Zwecke einsetzt, Prof. Lämmers unermüdliches Engagement um den Austausch zwischen Deutschland und Israel im Sport. Er habe sich, heißt es im Urkundentext, im Verlauf vieler Jahrzehnte leidenschaftlich für das jüdische Volk eingesetzt und zur Aussöhnung zwischen Israel und Deutschland beigetragen.

Der emeritierte Sporthistoriker internationalisierte den sportlichen und sportwissenschaftlichen Austausch beider Länder und begründete die Partnerschaft zwischen der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) und dem israelischen Pedant, dem Wingate-Institute in Netanya. Damit etablierte er die erste Partnerschaft zwischen einer deutschen und einer israelischen Hochschule.

Persönlicher Kontakt baut dauerhafte Brücken
Die Laudatio hielt Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Im Mittelpunkt ihrer Ausführungen standen die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel, die vor allem geprägt seien vom persönlichen Einsatz und Austausch einzelner Menschen, vornehmlich solcher, „die auch über die tiefsten Gräben Brücken bauen können und wollen“. Dieses Können und Wollen trage Prof. Lämmer in sich, und er habe von Anfang an verstanden, dass die deutsch-israelischen Beziehungen ihre Stärke nur aus direkten Kontakten schöpfen können.

Ralph Hofmann, Präsident der B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge, betonte: „Menschen wie Prof. Lämmer sind schwer zu finden, und wenn man sie einmal hat, sind sie so gut wie nicht zu ersetzen.“ Von Respekt und Anerkennung für die außergewöhnlichen Leistungen des Sportwissenschaftlers getragen waren auch die Grußbotschaften von Stephan Abel, Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB), Charles Kaufman, Präsident von B’nai B’rith International, Dr. Uri Schäfer, Präsident des Internationalen Rats für Sportwissenschaft und Sport (ICSSPE) sowie von Sandra Simovich, Generalkonsulin des Staates Israel in München.

Unerwartete Erfolge und neue Herausforderungen
In seiner Dankresede zeichnete Prof. Lämmer die Entwicklung der deutsch-israelischen Sportbeziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg nach. Diese erhielten trotz einer historisch betrachtet „aussichtslosen“ Ausgangslage einen entscheidenden Impuls, als im Jahr 1963 eine Gruppe der DSHS, darunter der Sporthistoriker als einer der Initiatoren, nach Israel reiste. „Heute hat Israel zu keinem Land der Welt auch nur annähernd so enge und vielfältige Beziehungen auf dem Gebiete des Sports wie zu Deutschland“, so Prof. Lämmer. Dennoch rief er dazu auf, sich nicht selbstzufrieden zurückzulehnen, sondern angesichts neuer Herausforderungen weiterhin engagiert für einen respektvollen und freundschaftlichen Austausch im internationalen Sport einzutreten.