Großer Sport und junge Kunst: „Olympische Spiele - wie ich sie sehe!"

Ein Schülermalwettbewerb

Die Olympischen Spiele sind das Großfest des Sports, eine Mustermesse der Superlative. Sie stehen für Wettkämpfe auf höchstem Niveau, für Rekorde und Medaillen, für großartige Siege und bittere Niederlagen, für Triumphe und Enttäuschungen. Aber die Olympischen Spiele sind noch mehr. Sie sind, das lehren uns die Geschichte und die Gegenwart, ein Politikum besonderer Art, ein exponierter Wirtschaftsfaktor und nicht zuletzt ein Medienereignis sondergleichen.

Und dennoch oder gerade deswegen zieht das Ereignis immer wieder Millionen, nein längst Milliarden Menschen in seinen Bann. Wenn trotz mancher Risiken und Nebenwirkungen die Faszination ungebrochen scheint, so dürfte dies wohl auch und nicht zuletzt daran liegen, dass die Olympischen Spiele seit jeher mit einer Vision verbunden sind und der wunderbaren Utopie Raum geben, dass man Grenzen überwinden und Menschen einander näher bringen kann, und dass sich das Konkurrenz- und Leistungsprinzip durchaus auf eine geregelte, faire und friedliche, kurz humane Weise ausleben lässt.

Anspruch und Wirklichkeit der Olympischen Spiele spiegeln sich in einer vielfältigen Rezeption, in unzähligen Äußerungen von Beteiligten sowie professionellen und passionierten Beobachtern. Besonders reizvoll ist es aber, wie so oft, die Dinge auch einmal durch die Augen von Kindern und Jugendlichen zu betrachten, da diese dem vermeintlich ernsthaften Sachverhalt oft ganz unbefangen, ja in positivem Sinne naiv begegnen.

Eben daraus resultiert der spezifische Reiz eines seit 1984 durchgeführten, also bereits traditionellen Wettbewerbs, dessen aktuelle Ergebnisse sich wieder einmal – auch in dieser „Galerie" – sehen lassen können. „Olympische Spiele – wie ich sie sehe!" Von diesem Motto ließen sich mehr als 2.500 Schüler*innen motivieren, ihren Blick auf die Spiele von Peking bildmalerisch wiederzugeben. So präsentierte sich der fachkundigen Jury, die sich der Qual der Wahl zu unterziehen hatte, ein großartiges Ensemble kunstvoller Kommentare zum olympischen Geschehen, die sowohl die Dramatik des Wettkampfs, die Ästhetik der Bewegung, die Persönlichkeit einzelner Athlet*innen sowie politische und ökonomische Implikationen in den Blick nehmen. Allemal handelt es sich um eine erfrischende und farbenfrohe „junge Kunst", die den Betrachter inspirieren und durchaus auch nachdenklich stimmen mag.

Für die Verantwortlichen der erstmals federführenden Deutschen Olympischen Akademie (DOA), die sich bei der Durchführung des Wettbewerbs auf die vielfach bewährte Kooperation mit der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG) und dem BDK Fachverband für Kunstpädagogik stützen konnten, war die quantitativ und qualitativ bemerkenswerte Resonanz auch insofern erfreulich, als sie im Kontext zahlreicher Maßnahmen im Sinne einer Olympischen Erziehung wieder einmal die Hoffnung nährte, auf eigene Weise zu der allenthalben angemahnten Bildungsoffensive beitragen zu können.