4. Bad Homburger Sportmanagement-Tage

 DOSB-Geschäftsführerin Veronika Rücker
Die DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker bei ihrer Keynote.

Digitalisierung im Sport ist nicht nur für Vereine und Verbände, sondern auch für Wirtschaft und Wissenschaft von hoher Relevanz und deckt inhaltlich eine große Bandbreite ab – das zeigten die Ergebnisse der 4. Bad Homburger Sportmanagement-Tage erneut. In Vorträgen und einer Podiumsdiskussion beleuchteten Referenten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen am 14. und 15. Mai das Thema „Digitalisierung – Herausforderungen und Potenziale für Breiten-, Profi- und ‚E-Sport‘“. Rund 120 Studierende und Fachleute aus dem Bereich Sportmanagement waren der Einladung der accadis Hochschule, der Deutschen Olympischen Akademie (DOA), des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport und des Landessportbundes Hessen gefolgt.

DOSB möchte Vorreiterrolle einnehmen
Einen Kulturwandel im organisierten Sport kündigte die DOSB-Vorstandsvorsitzende Veronika Rücker in ihrer Keynote an. Die Herausforderungen und Möglichkeiten, die Vereine und Verbände zu bewältigen hätten, erforderten agile Strukturen. Die Themenfelder Strategie-, Struktur- und Kultur- sowie Personalentwicklung seien dabei neben Digitalisierung und Prozessmanagement zentral. Der DOSB wolle dabei eine Vorreiterrolle einnehmen und diese Prozesse mitgestalten. Im Wissensmanagement etwa gebe es Pläne, den Vereinen und Verbänden nach einer eingehenden Analyse bestehender Lösungen entsprechende Services über Apps und Datenbanken zur Verfügung zu stellen.

Inhaltlich schloss Rücker damit an ihren Vorredner Peter Beuth, Hessischer Minister des Innern und für Sport, an, der besonders die Potenziale visualisierten Lernens auch im Spitzensportbereich betonte.

E-Sport als Bewegung
Lebhaft wurde die Debatte im Rahmen des Workshops „E-Games und Olympische Bewegung – Über Werte des Sports, Gemeinnützigkeit und Selbstorganisation“, in dem Prof. Dr. Hans-Jürgen Schulke das Thema E-Sport aus sozialwissenschaftlicher Sicht betrachtete und unter anderem mit den Vizepräsidenten des eSport-Bund Deutschland (ESBD), Dr. Fabian Laugwitz und Niklas Timmermanns, diskutierte. Prof. Dr. Schulke stellte fest, dass es im Bereich des E-Sport noch keinen Weltverband mit Durchgriffsrecht zur Basis gebe – ein Gegensatz zur Olympischen Bewegung. Ein erheblicher Unterschied sei zwischen Gamern als zahlenden Marktbesuchern und Sportvereinen zu erkennen, die nach dem Prinzip der geringsten finanziellen Belastung streben.

Der ESBD gab einen Überblick über die Community mit derzeit rund 100 Vereinen, 30 professionellen Teams und 3 Millionen Menschen, die in Deutschland um E-Sport-Titel spielen. Während sich die Vereine Hilfestellung des DOSB wünschten, bleibe das Problem der Anerkennung der Gemeinnützigkeit vor allem für kleinere Vereine bestehen. Im Anschluss entwickelte sich eine rege Debatte, die von Suchtgefahren des E-Sport bis zu der Frage reichte, ob „der Sport den E-Sport“ oder „der E-Sport den Sport“ brauche. Es brauche sowohl auf Seiten der Vereine als auch von Seiten des ESBD zukünftig Dialogfähigkeit, lautete das Fazit des Workshops.


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