"Nicht nur mit-, sondern auch voneinander lernen": Interview zum IOA-Masterprogramm

20210429 IOA Master Interview

Die University of Peloponnese und die Internationale Olympische Akademie (IOA) bieten für das akademische Jahr 2021/2022 eine neue Auflage ihres Masterprogramms "Olympic Studies, Olympic Education, Organization and Management of Olympic Events" (M.Sc.) an. Janine Ongyerth studiert diesen Master im 2. Semester. Im Interview mit der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) gibt sie Einblicke in die Inhalte und organisatorische Aspekte. Dabei schildert sie ihre Erfahrungen und bezieht sich insbesondere auf den internationalen Charakter des Studiengangs. 

DOA: Warum hast du dich für den Master entschieden und wie lief der Bewerbungsprozess ab?

Janine Ongyerth: Die Ausschreibung habe ich auf der Website der Deutschen Olympischen Akademie gelesen. Zunächst haben vor allem die Inhalte mein Interesse geweckt. Da ich sehr sportbegeistert bin und mich in der Deutschen Sportjugend (dsj) engagiere, finde ich die kritische Auseinandersetzung mit den verschiedenen Facetten der Olympischen Spiele sowie der Konzeption der Olympischen Bewegung sehr spannend. Zusätzlich hat mich auch der internationale Charakter angesprochen. Die Studierenden sowie die Dozierenden kommen aus der ganzen Welt und bringen damit sehr unterschiedliche Perspektiven in die Diskussionen ein.
Der Bewerbungsprozess beinhaltet zwei Schritte: Zunächst müssen alle geforderten Unterlagen per Mail und Post an das Sekretariat in Athen geschickt werden. Da verschiedene Empfehlungsschreiben notwendig sind, sollten sich Interessierte auf jeden Fall frühzeitig darum kümmern, diese zu beschaffen. Falls die Unterlagen überzeugen, folgt die Einladung zu einem Bewerbungsgespräch via Skype. Die endgültige Zu- oder Absage erhält man wenige Wochen später.

Du hast die interessanten Inhalte bereits erwähnt. Was genau steckt dahinter und wie ist der Master aufgebaut?

Die Olympischen Spiele werden aus allen Winkeln beleuchtet. Die Studierenden setzen sich nicht nur mit der historischen Entwicklung und der gegenwärtigen Situation der Spiele auseinander, sondern betrachten auch die Umsetzung zukünftiger Olympischer Spiele, vor allem unter Einbezug des Aspekts der Nachhaltigkeit. Die Olympische Philosophie, die Olympische Bildung und die Olympische Pädagogik sind auch Teile des Masterprogramms. In Diskussionen stellen wir uns praxisnah der Fragestellung, wie zum Beispiel die olympischen Werte (Excellence, Respect, Friendship) in Schulen und Vereinen integriert und gelehrt werden können. Weitere spannende Themen sind Sportmarketing, Sponsoring, Organisation und Management von Sportgroßveranstaltungen sowie die Olympische Bewegung und internationale Beziehungen.
Die Studiendauer beträgt drei Semester, von denen die ersten zwei an der IOA in Olympia/Griechenland und in Sparta/Griechenland absolviert werden. Während das erste Semester einen Überblick über die Inhalte bietet, dient das zweite Semester der Vertiefung der Themen. Die Masterarbeit wird im jeweiligen Heimatland dann im dritten Semester geschrieben.

Wie viel kostet der Master?

Regulär belaufen sich die Kosten auf 3.000 Euro pro Semester (inkl. Unterkunft, Halbpension, Ausflüge), ich habe allerdings ein Stipendium. Die IOA setzt sich dafür ein, dass Studierende Stipendien über den Olympic-Solidarity-Fonds erhalten. Hierfür äußert man bereits in den Bewerbungsunterlagen und im Gespräch das Interesse an einer solchen Unterstützung. Der Olympic-Solidarity-Fonds kontaktiert daraufhin die nationalen Ansprechpartner, in meinem Fall die DOA, und erfragt, inwiefern die Anfrage gerechtfertigt ist. Die DOA und auch ich mussten einige Unterlagen ausfüllen, in denen begründet wird, warum mein Masterstudium für den deutschen Sport und die DOA einen Mehrwert darstellt.

Nun ist leider auch dein Studium von der Pandemie betroffen. Wie sieht die Lehre unter den herrschenden Bedingungen aus?

Aufgrund der aktuellen Situation finden die Lehre und Prüfungen ausschließlich online statt. Da die Studierenden und Dozierenden in verschiedenen Zeitzonen leben, wurde versucht, für alle Beteiligten ein angemessenes Zeitfenster zu finden. So findet die Lehre täglich von 14-18 Uhr (UTC+2) statt. Vor- und Nachbereitung teilt sich jede*r Student*in individuell ein.
Ein Aufenthalt in Olympia soll auf jeden Fall im Rahme der Studienzeit ermöglicht werden. In welchem Rahmen und zu welcher Zeit die Umsetzung tatsächlich realisierbar ist, hängt unter anderem von den länderspezifischen Vorschriften, aber auch der globalen Situation ab. Ich freue mich aber schon sehr darauf!

Was möchtest du Interessierten mitgeben?

Sehr besonders ist der internationale Charakter des Studiengangs. Nicht nur die sehr guten Professoren, die Spezialisten in ihrem Gebiet sind und sich aus der ganzen Welt dazuschalten, sondern auch den Austausch mit den internationalen, im Sport engagierten Kommiliton*innen, die in ihrem Bereich viel wissen, empfinde ich als großen Gewinn. So kann man nicht nur mit-, sondern auch voneinander lernen kann. 

Weitere Informationen sowie die Ausschreibung und das Bewerbungsformular findest du hier

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