Startschuss für den Olympic Day
In Köln fand das erste von vielen nationalen Events zum IOC-Gründungstag statt
Strahlende Gesichter gab es beim Olympic Day. © DOA/Kai Peters |
„Never change a winning team” – dieser Taktik folgend und damit zum neunten Mal richtete die Deutsche Olympische Akademie (DOA) ihren Olympic Day im Deutschen Sport & Olympia Museum (DSOM) aus. Wenige Tage vor den Sommerferien in Nordrhein-Westfalen kamen am 18. Juni rund 500 Kinder und Betreuer*innen von 11 Schulen am Harry-Blum-Platz in Köln zusammen. Talks mit fünf Athlet*innen von Team D und Team D Paralympics, neun Sport- und Bewegungsangebote sowie Museumsführungen boten einen interaktiven Rahmen.
Breaking mit Movelino
Das Motto „Let’s Move and Celebrate“ des weltweiten Festtags des Sports, der die Gründung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) am 23. Juni 1894 zelebriert, war von Beginn an spürbar. Vor der Eröffnung heizten erneut die Breaker von No Limits die Schüler*innen ein: Erst führten die Profis ihre besten Moves vor, dann durften die Kinder der Jahrgangsstufen 4 bis 6 ran – und auch Movelino, das MOVE Maskottchen der Deutschen Sportjugend, tanzte mit.
Anschließend begrüßten Kai Gemeinder, der als Moderator durch alle Programmpunkte führte, und die Organisatoren die 15 Schulklassen aus Bonn, Dormagen, Düsseldorf, Erftstadt, Köln, Leverkusen und Wesseling. Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vorsitzende der DOA, und Prof. Dr. Annette Hofmann, ihre Stellvertreterin, gingen auf die Geschichte der Veranstaltung ein und spannten den Bogen zu Paris 2024.
Drei inspirierende Programmpunkte im Wechsel
Beim Athlet*innen-Talk stellten sich Lisa Bergenthal und Thomas Reier (Rollstuhlbasketball), Thies Prinz (Hockey), Jonas Reckermann (Beachvolleyball) und Stefanie von Berge (Boxen) in verschiedenen Konstellationen den Fragen der Schüler*innen. Besonders Reckermann glänzte mit seiner Spontanität: Er war ursprünglich als Lehrer mit seiner Klasse angereist, sprang jedoch kurzfristig für den zweiten Talk ein.
Der Olympiasieger von London 2012 betonte, wie wichtig Heterogenität für „das kleinste Team der Welt“ im Beachvolleyball sei. Reckermanns Mitspieler Julius Brink war der emotionale Part, „der uns pushen konnte“. Er selbst sei ruhiger auf und neben dem Platz gewesen, habe dafür aber sein großes taktisches Verständnis einbringen können.
Thies Prinz sprach über die Weltmeisterschaft 2023, bei der die deutschen Herren sensationell zum dritten Mal Gold gewannen. Große Turniere in Indien seien „völlig verrückt“ und würden sich drastisch von europäischen Wettkämpfen unterscheiden – denn Hockey habe in der indischen Bevölkerung einen viel größeren Stellenwert.
Lisa Bergenthal und Thomas Reier blickten auf die Besonderheiten von Rollstuhlbasketball und ihre bevorstehende Teilnahme an den Paralympischen Spielen. „Nach dem Spiel sind die Hände schwarz und Brandblasen gehören dazu“, so Reier. Außerdem sei sein Sportgerät maßgeschneidert, wodurch er auf dem Court maximal flexibel sei. Bergenthal, die durch ihren Vater geprägt wurde, der als „Legende“ bei den Köln 99ers gilt, beleuchtete ihren Wechsel nach Trier, wo sie seit letztem Jahr bei den Dolphins spielt. „Mittlerweile stehe ich mit 24 Jahren auf beiden Beinen – oder Rädern – mitten im Leben.“ Daher wollte sie die Chance auf ihren nächsten Karriereschritt nutzen, auch wenn sie ihre Heimat Köln vermisse.
Boxerin Stefanie von Berge beeindruckte die Kinder mit ihren Höchstleistungen im und neben dem Ring. Die Europameisterin im Mittelgewicht schloss ihr Abitur mit 1,0 ab und studiert Medizin an der Universität Köln. „Der Sport schult die Disziplin, sich selbst zu organisieren“, betonte sie. „Das lässt sich gut auf die Schule und das Studium übertragen.“
Neben den Talks erwartete die Schüler*innen ein sportliches Programm: Aktionsstände, u. a. von dem Deutschen Hockeybund mit der Hockey-Jugend, dem Deutschen Handballbund mit dem Handballverband Nordrhein, Körbe für Köln oder der Deutschen Behindertensportjugend regten die Schulkinder an, sich zu bewegen. Bei der „Et Toi“ Challenge des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes Nordrhein-Westfalen erlebten sie z. B. die faszinierende Welt des Para Sports und konnten ihre Skills bei(m) Rudern, Tischtennis und einer Tapping Challenge für Para Leichtathletik testen.
Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) war mit einem Informationsstand, DEINE IDEEN. DEINE SPIELE. mit einer Fotobox angereist. Darüber hinaus beantwortete die Dialoginitiative des Deutschen Olympischen Sportbundes Fragen über die Bestrebungen, in Zukunft wieder Olympische und Paralympische Spiele nach Deutschland zu holen.
Abschließend wurden die Klassen von DSOM-Mitarbeitenden durch die Dauerausstellung geführt, die anlässlich des Olympic Day um eine Präsentation zum Olympischen Eid erweitert worden war.
Ein eingespieltes Team
DOA-Direktor Dr. Gerald Fritz hieß die Ehrengäste um DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher willkommen und hob die (langjährigen) Partner der Veranstaltung hervor:
- Sportland.NRW um Kathrin Seegers, Referentin Leistungssport
- EDEKA und Netto Marken-Discount, die als Premium Partner von Team Deutschland die Veranstaltung unterstützten
- adidas, Allianz, Sparkasse und Toyota, die als Top Partner von Team Deutschland das Event förderten
„Auch in diesem Jahr war der Olympic Day wieder ein voller Erfolg“, resümierte Fritz. „Mit unserem vielfältigen Angebot haben wir die Schüler*innen bewegt und für strahlende Gesichter gesorgt. Besonders bedanken möchte ich mich bei unseren starken Partnern, dem Deutschen Sport & Olympia Museum und unseren Volunteers, ohne deren großartigen Support dieses Event nicht realisierbar wäre.“ Nun blicke die DOA gespannt auf die nächsten Veranstaltungen in Bayreuth, Ludwigsburg, Mainz und Bonn, „die wir bei der Planung und Umsetzung strategisch begleiten.“